Als Chefarzt lese ich mit grossem Interesse die Rückmeldungen von angehenden Ärztinnen und Ärzten und Unterassistentinnen und -assistenten in den standespolitischen Medien. Es fällt mir auf, dass die Rückmeldungen der Unterassistentinnen und -assistenten («UHUs») oft negativ sind. Dies betrifft insbesondere die Zusammenarbeit im Ärzteteam. Die häufigsten Beschwerden werden im Bericht von Frau cand. med. C. Bertossa zusammengefasst: Respektloser Empfang bei Arbeitsbeginn, Einsatz primär als administrative Hilfskraft und Missachtung resp. fehlender Einbezug im medizinischen Alltag. Diese Berichte sind für unsere zukünftigen Ärztinnen und Ärzte nicht motivierend, im Gegenteil. Ich erlaube mir daher darauf hinzuweisen, dass es in vielen Kliniken auch anders geht und die Unterassistentinnen und -assistenten sehr respektvoll behandelt werden. Dazu gehören unter anderem eine persönliche Begrüssung und Vorstellung am Ärzterapport, klare Verantwortung und Zuständigkeiten, ein strukturiertes praktisches und theoretisches Teaching, und insbesondere der aktive Einbezug auf Chefvisiten, Rapporten und interdisziplinären Patientenbesprechungen. Eine kürzliche Studie hat diese Faktoren bestätigt.
GMS | GMS Journal for Medical Education | Wie der Einstieg ins Wahlstudienjahr verbessert werden kann: Qualitative Ergebnisse und Empfehlungen aus Sicht der Studierenden (egms.de). GMS J Med Educ. 2018;35(1): Doc14. Die Unterassistentinnen und -assistenten («Juniors») sind unsere Zukunft. Daher muss es das Ziel jeder Chefärztin und jedes Chefarztes sein, die Block- und Wahlstudienjahrstudentinnen und -studenten so zu motivieren, dass zumindest einige sich später an der eigenen Klinik um eine Weiterbildungsstelle bewerben.
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