Neuer Jahresbericht zum Tierschutz in der Pharmaindustrie

Briefe / Mitteilungen
Ausgabe
2017/42
DOI:
https://doi.org/10.4414/saez.2017.06120
Schweiz Ärzteztg. 2017;98(42):1365

Publiziert am 18.10.2017

Interpharma

Neuer Jahresbericht zum Tierschutz 
in der Pharmaindustrie

Bereits zum siebten Mal veröffentlicht die forschende Pharmaindustrie der Schweiz ihren Jahresbericht zu der 2010 verabschie­deten Tierschutzcharta. Mit zahlreichen Beispielen zeigt der Bericht auf, wie die Inter­-
pharma-Mitgliedsfirmen die Bedingungen bei Tierversuchen und den Schutz der Labor­tiere im Sinne der Charta weiter verbessert haben.
Die forschende Pharmaindustrie erfüllt in der Schweiz die Auflagen einer der weltweit striktesten Tierschutzgesetzgebungen. Die Interpharma-Mitgliedsfirmen sind sich der Verantwortung bewusst und sind basierend auf der im Jahr 2010 geschaffenen Zehnpunkte­charta bestrebt, die hohen Standards bei ­Tierversuchen durch konkrete Projekte ­laufend weiterzuentwickeln und weltweit Verbesserungen zu implementieren.
3R-Forschung – national und international fördern
«Im Bewusstsein, dass Tierversuche für den medizinischen Fortschritt nach wie vor unerlässlich sind, geht es darum, diese möglichst aussagekräftig und gleichzeitig schonungsvoll zu gestalten (refine), ihre Zahl auf das Notwendige zu beschränken (reduce) und Ersatzmethoden zu entwickeln, zu fördern und wo immer möglich anzu­wenden (replace)», betont René Buholzer, Generalsekretär von Interpharma. Die for­schenden pharmazeutischen Firmen richten sich konsequent nach den 3R-Tierschutzprinzipien und forschen ständig nach weiteren Verbesserungen. So verleihen einzelne Unternehmen jährlich einen 3R-­Preis, mit dem sie wegweisende interne Projekte und Erkenntnisse auszeichnen; sie veranstalten internationale 3R-Tage für ihre Mitarbeitenden und fördern externe 3R-Forschungsprojekte. Im diesjährigen Bericht werden einige Beispiele für 3R-Preise und -Projekte vorgestellt, um einen Einblick in die aktuelle Forschung zu gewähren.
Zudem setzt sich Interpharma für die Schaffung eines nationalen 3R-Kompetenzzentrums ein. Im Frühjahr 2016 hat swiss­universities vom Bund das Mandat erhalten, die Struktur und das Aufgabengebiet eines solchen Zentrums auszuarbeiten. In den jeweiligen Arbeitsgruppen mit Interessensvertretern aus Akademie, Industrie und Behörden wurden die Details für ein zukünf­tiges 3R-Kompetenzzentrum ausgearbeitet. Dieses soll 3R-Projekte gezielt fördern und in Zusammenarbeit mit der Industrie und den Hochschulen die entsprechenden Ergebnisse nachhaltig umsetzen. Interpharma begrüsst die geplante Umsetzung ab 2018.
Austausch von Wissen – Dialog ausbauen
Um die Diskussion über die Grenzen der Firmen und der Schweiz hinauszutragen, wird die Tierschutzcharta auch bei Vertragspartnern im In- und Ausland bekannt gemacht. Seit 2014 finden regelmässig gemeinsame Audits der Interpharma-­Mitgliedsfirmen bei Züchtern von Versuchstieren und Auftragsforschungsinstituten statt. Ziel der Audits ist es, allfällige Mängel im Tierschutzbereich bei Forschungspartnern frühzeitig zu erkennen und partnerschaftlich Verbesserungen zu realisieren. Der Austausch soll zum einen die optimale Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben er­möglichen und zum anderen darüber hin­ausgehende Bemühungen zur Implementierung des 3R-Prinzips vereinfachen.
Den vollständigen Animal Welfare Report 2017 finden Sie unter www.interpharma.ch in der Rubrik Publikationen/Forschung. Er steht dort auch als PDF zur Verfügung.
Die Druckversion der Broschüre kann auf Deutsch, Französisch und Englisch bezogen werden.
Kontakt:
Sara Käch, Leiterin Kommunikation Interpharma, Tel. 061 264 34 14,
Mobile 079 208 16 33, E-Mail: sara.kaech[at]interpharma.ch