HUG «Das ist ein ganz besonderer Tag. Nach 40 Jahren in einer Institution tut man jetzt alles zum letzten Mal. Das ist sehr bewegend.» So äusserte sich Claire-Anne Siegrist, Ärztin und Professorin für Vakzinologie, gegenüber dem Westschweizer Radio und Fernsehen RTS am 31. Januar, dem Tag, an dem sie sich vom Universitätsspital Genf (HUG) verabschiedete. Die ausgebildete Kinderärztin begeisterte sich schon früh für die Vakzinologie und wurde laut Bertrand Levrat, Generaldirektor am HUG, bereits zu Beginn ihrer Karriere zu einer Pionierin auf diesem Gebiet. Sie habe dafür gesorgt, «dass wir Zugang zu Impfstoff haben für die Menschen, die ihn brauchen».
Siegrist war am HUG als Leitende Ärztin für allgemeine Pädiatrie tätig und leitete seit 2013 das Zentrum für Vakzinologie. Ausserdem leitete sie seit 1996 das Zentrum für Vakzinologie der medizinischen Fakultät der Universität Genf und hatte seit 2000 den Lehrstuhl für Vakzinologie inne. Sie war von 2004 bis 2014 Präsidentin der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, Mitglied des Joint Committee for Vaccination and Immunisation der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Strategic Advisory Group of Experts der WHO. Sie leitete über 20 Jahre lang das WHO Collaborating Centre for Neonatal Vaccinology and Immunology. Von 2014 bis 2015 leitete sie die klinische Studie der Phase I zum Ebola-Impfstoff.
Prof. Claire-Anne Siegrist
Claire-Anne Siegrist hat verschiedene Projekte initiiert, um die Ausbildung und Information von Gesundheitsfachkräften im Bereich der Impfungen zu verbessern. Sie war es, die das Expertennetzwerk Infovac und den elektronischen Impfausweis meineimpfungen.ch ins Leben rief.
Im Jahr 2002 wurde sie in die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften und 2004 in den Forschungsrat des Schweizerischen Nationalfonds berufen. 2017 erhielt die Genferin für ihre Arbeit den Nessim-Habif-Weltpreis. Sie ist ausserdem Ritterin des französischen Nationalordens der Ehrenlegion.
Claire-Anne Siegrist leidet an einer Erkrankung der Nerven in ihren Beinen und nutzt medizinische Hypnose, um ihre Schmerzen zu lindern. Dieses Wissen wird sie nun in der Klinik in Carouge (GE) anwenden, um Kindern und Jugendlichen zu helfen.
