Ärztedichte: Stadt-Land-Graben
Einige Regionen leiden stärker unter dem Ärztemangel als andere. Statistiken zeigen ein Stadt-Land-Gefälle auf. In der Westschweiz zählte der Stadtkanton Genf im Jahr 2019 vier Praxen pro 1000 Einwohner, während es in den eher peripheren Kantonen Freiburg und Jura 1,5 Praxen waren. Auch das Wallis gehört mit 1,8 Praxen zu den Schlusslichtern, wie aus den Daten des Bundesamts für Statistik hervorgeht [1]. Dies spiegelt sich auch im Bericht 2022 des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums zu den regionalen Versorgungsgraden wider [2]: Bei der Allgemeinen Inneren Medizin weisen die Kantone Jura, Wallis und Aargau einen Versorgungsgrad von unter 90% auf, während Genf der einzige Kanton ist, in dem der Versorgungsgrad bei über 110% liegt. Im Bereich der Psychiatrie weisen Genf, Waadt, beide Basel und Thurgau einen überdurchschnittlichen Versorgungsgrad auf (über 110%), während die Versorgungsquote in der Zentralschweiz und in Glarus besonders niedrig ist.
Die kürzlich veröffentlichte FMH-Ärztestatistik 2022 zeigt, dass die Ärztedichte in den kleinen, peripheren Kantonen deutlich unter dem nationalen Durchschnitt von 3,9 Ärztinnen und Ärzten pro 1000 Einwohner (gemessen in Vollzeitäquivalenten) liegt. Die Kantone mit der geringsten Dichte sind Appenzell Innerrhoden (1,5 Ärzte), Uri (2,1) und Obwalden (2,3). Umgekehrt ist die Ärztedichte in Basel-Stadt (10,7), Genf (6,7) und Zürich (5,5) am höchsten.