Die Vulnerabilität von Patientinnen und Patienten zu berücksichtigen heisst, Diversität und spezifische Bedürfnisse von Menschen zu berücksichtigen. Mit diesem Anspruch hat sich eine Reihe von Schweizer Spitälern zum Netzwerk «Swiss Hospitals for Equity» (
hospitals4equity.ch) zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Für alle Patientinnen und Patienten eine qualitativ gute Gesundheitsversorgung gewährleisten. Was selbstverständlich tönt, ist bisweilen eine Herausforderung – etwa im Falle der Kommunikation mit Migrantinnen und Migranten, wo Dolmetscherdienste nötig sein können. Der Verbund der Spitäler geht denn auch auf eine europäische Initiative für migrantenfreundliche Spitäler zurück. Mit dem Begriff «Equity» will das Netzwerk aber betonen, dass nicht nur Migrantinnen und Migranten vulnerabel sein können. Armutsbetroffene Menschen suchen vielleicht aus Angst vor den Kosten gar nicht erst medizinische Hilfe auf. Studien zeigen zudem, dass gewisse Krankheiten eher als männlich oder weiblich gelten und beim anderen Geschlecht eher übersehen werden – Depressionen bei Männern und Herzinfarkte bei Frauen beispielsweise.